Mittwoch, 4. November 2009

hirsch im zoo berlin



( foto t.pinkert 2009 )



obwohl der zoo inzwischen ein tabuort geworden ist hatte ich mich beworben um dort ein praktikum bei den hirschen zu machen. allerdings läßt man mich dort nicht putzen.

ich habe mir dennoch erlaubt meine gefangene verwandtschaft zu besuchen. es macht ja nun wirklich keinen sinn hirsche in gefangenschaft zu halten. zumal es ja viel schönere und größere schutzgebiete gibt und noch mehr geben muß.



Dienstag, 3. November 2009

Montag, 2. November 2009

hirsch des monats november

im netz fand ich hirschfreunde und stellte mich und meine verwandlung vor. hier ein link zu der sammlung "hirsch des monats". ich danke für die freundliche aufnahme.

http://www.buero-maiwald.com/buero/hirsch-des-monats.html

ich denke dort findet man auch interessantes über meine geweihten freunde.

der nette philosoph

nach einem telefonat mit einem doktor der philosophie mußte ich etwas nachdenken. umsomehr freute ich mich auf das treffen.

die frage die er mir stellte war ob ich auch meine vernunft ablegen wolle. natürlich sagte ich spontan ja. er arbeitet ja mit dem verstand und das ist auch sein weg menschen zu helfen. ich dachte also nach. kann die philosophie mir helfen. und wir verabredeten uns in einem fernen cafe inmitten der großen stadt und ich wäre ein hirsch der straßenbahn fährt.

im laufe unseres gesprächs entwickelte sich eine wunderbare wolke von ideen und ansatzpunkte die mir weitere gedanken zur verhirschung eines menschen brachte.
der gute mann versuchte intensiv herauszufragen was den nun mein motiv sei oder anders ausgedrückt was den die tugend eines hirschen sei. was macht ihn aus. was macht ihn gut. was ist ein hirsch. nun ich bemühte mich alle fragen zu beantworten. ich war selbst erstaunt was ich alles über hirsche weiß. nur was unterscheidet mich als noch mensch von einem hirsch. oder einem hirsch der mal ein mensch war. oder der temporär ein hirsch ist. schöne fragen.
und zwischen palton und kierkegaard unterhielten wir uns gut. und er schmeichelte mir viel und es ist ja auch nett wenn man als mensch geschätz wird.
nur wenn es um meine körperliche verwandlung ging dann konnte er mir nicht mehr folgen. ich glaube eben an die möglichkeiten. ich glaube an die reise. und ich kann mir gut vorstellen daß sich menschen geweihe wachsen lassen können. zugegebenermaßen nicht so schöne. aber ich übe ja noch.
und zwischen zweifel und bewunderung viel mir immer mehr auf was das wort wir bedeutet. das ich und das du. und ich dachte an sie. die ja keine hirschkuh werden möchte. die gute. und wie wichtig sie ist. und wer ist hier wir gewesen. im gespräch mit ihm wurde es teilweise nötig abzuklären ob ich noch wir-menschen oder wir-hirsche sage. und dann bekam ich einen wirklich guten und wichtigen rat. wenn ich denn mein bewußtsein wie meine jacke ablege und hirsch bin dann solle doch meine freundin nach dem jahr mir sanft die mähne kraulen und sagen : " so, jetzt ist gut. jetzt bist du wieder ein mensch. " danke für diesen guten rat.

ja, was ist die tugend eines hirschen. spätestens wenn ich im wald stehe werde ich es wissen.

der junge jurist

zwischen türen und treppen traf ich einen referendar der rechte.

nach der inzwischen üblichen erklärungsrede nach dem warum und weshalb gerade ein hirsch kamen wir auf den punkt der ablegung. ich überlegte ja auch meine menschenrechte abzustreifen und gegen das tierschutzgesetz zu tauschen. mir war klar daß das einen subjektiven nachteil für mich bringen würde. nun wurde ich etwas schlauer gemacht. man kan seine subjekthaftigkeit nicht einfach in eine objekthaftigkeit wandeln. jedenfalls nicht juristisch. es sei denn man stirb. dann wird der körper ein objekt. sicher ganz hilfreich bei entsorgungsfragen. da ich aber ein lebendiger hirsch werden will ist das auch kein weg.

inzwischen möchte ich meine recht behalten. aus zwei gründen. erstens aus respekt vor den vielen millionen menschen, denen diese rechte im alltag nicht zuerkannt werden und zweitens strebe ich ja schon seit längerem die faktische gleichberechtigung von menschen und den anderen tieren an.

herr theater

auf der suche nach der werdung hatte ich mich mit einem schauspielcoach verabredet.
lustigerweise träumte ich schon eine nacht vor unserem treffen von ihm. ich träumte wir wären in einem einkaufszentrum und ich solle doch mal zeigen wie weit ich mit meiner hirschung denn schon sei. nun gut ich stellte mich auf vier beine und begann sagenhafte sprünge. so der traum.
an dem tag stieg ich in die u-bahn und mußte feststellen daß ich die adresse vergessen hatte. bzw ich habe mich verirrt. wußte nicht wo aussteigen. man hätte ja ruhig vorher auf einen plan schauen können. so stieg ich irgendwo falsch aus und rannte eine halbe stunde bis zur adresse. dort erfasste mich eine spontane kurzsichtigkeit und ich konnte keine namensschilder mehr erkennen. ein lob auf die psyche. da ich also nun verirrt und verschwitzt hin und her lief bekam mir der gedanke ich müßte doch recht befremdlich wirken und rief den herrn theater mittels meines handys an. schon sprang ein mann auf die straße und winkte mich zu sich. das sollte der coach sein. allerdings hielt ich ihn zuerst für eine mischung aus teufel und psycho. wär sonst trägt schwarze anzüge mir roten knopflöchern ? der ort wirkte auf mich wie die praxis einer unheimlichen art und ich bedauerte keine notiz für die polizei hinterlegt zu haben. eventuell wird man als hirsch auch mal verschleppt und landet sonstwo ?
nungut. der herr theater war aber ganz nett und stark von sich überzeugt. er war wohl auch ganz froh eine stunde über sich reden zu können. auch waren seine beindruckenden sessel bequem. allerdings gelb. nur interessiere ich mich nicht für eine kostenspielige umprogramierung meines gehirns. mein ansinnen ist obwohl ungewöhnlich doch eher konservativer art. ich möchte mich zwar verwandeln aber doch eher auf einem zu mir passenden weg.
einen guten rat konnte ich dennoch gewinnen. und zwar soll ich mich viel mit hirschen umgeben und ihre energie aufnehmen. ihre amplitude erfühlen. hätte ich das erst erreicht wäre der rest nur feinschliff.
ich dankte diesem herrn und verließ den ort. etwas verwirrt.